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Landesschulinspektor Pojer, zuständig für Volksschulen, "stellt sich vor"

Werte Eltern!

Diese Zeilen entstanden auf der Heimfahrt von einer Tagung zum Thema „GTS – Kooperationsmöglichkeiten mit außerschulischen Einrichtungen“. Schon die Eingangsstatements der beiden verantwortlichen Ministerinnen zeigten naturgemäß die unterschiedlichen Annäherungen an das Thema. Während Familienministerin Karmasin die 3 Haupterwartungen an das ganztägige Schulangebot mit gutem Mittagessen, erledigten Hausübungen und bedarfsorientierten Unterrichts-und Betreuungszeiten beschrieb, skizzierte Bildungsministerin Heinisch-Hosek Visionen einer Schule der Zukunft, die unter anderem auch einen ganztägigen, verschränkten Unterricht mit Arbeits-und Erholungsphasen als Normalität vorsieht und von einer veränderten Rolle der LehrerInnen ausgeht.

Und in einem ähnlichen Spannungsfeld agiert auch die Schulaufsicht, die als Bundesbehörde die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften einfordern muss, auf der anderen Seite aber auch die Schulentwicklung an den Standorten zu begleiten hat.

Der Dienstgeber kann zwar die Verpflichtung zur Weiterentwicklung verordnen, nicht aber Einstellungen und Haltungen, die die Voraussetzung für gelingende Veränderung sind. Ein Faktor ist zweifellos auch das Einbeziehen von Erziehungsberechtigten in die Prozesse am jeweiligen Standort unter Wahrung der definierten Rollen.

Immer wieder werden Elternvertreter instrumentalisiert, wenn es darum geht, Druck auf Entscheidungsträger in Land oder Gemeinde auszuüben, um Zusagen zu erreichen, die die Schule allein nicht schaffen würde. Gleichzeitig sehen vereinzelte Lehrpersonen Eltern nur als wertvolle Personalressourcen beidiversen Schulveranstaltungen, ohne diese aber bei Entwicklungsschritten der Schule beratend einzubinden.

Individualisierter Unterricht in einem inklusiven Setting, also ein Unterricht, der auf die Bedürfnisse der einzelnen Kinder eingeht, gehört neben Pädagogischer Diagnostik und der Transition vom Kindergarten in die Schule zu den zentralen Zielen des Landesentwicklungsplans.

Hier ist gerade im Bereich der Volksschule schon viel gelungen, besonders dort, wo engagierte PädagogInnen und Eltern gemeinsam zum Wohl der Kinder arbeiten. Als seit Anfang Mai für die Volksschulen zuständiger Landesschulinspektor sehe ich eine meiner Aufgaben in der Unterstützung und Ermöglichung von Entwicklungsprozessen durch Vernetzung mit entscheidungsrelevanten Partnern.

Nun sollte das Hauptaugenmerk auf den Schuleingang gerichtet sein, denn eine zielgerichtete Investition in die ersten Jahre der schulischen Bildung erspart später viel aufwendigere Interventionen. Dazu gehören ein selektionsfreier Raum ohne Ziffernbenotung, altersgemischte Klassen und ein Team von ExpertInnen, das die individuellen Bedürfnisse der Kinder durch Beobachtungen erkennt und Impulse für das Weiterlernen setzt.

Neben reformpädagogischen Methoden (Jena-Plan, Montessori-Pädagogik,...) wird dem Anspruch der Individualisierung auch das „Dialogische Lernen“ gerecht, das von den Schweizer Universitätsprofessoren Urs RUF und Peter GALLIN entwickelt und beschrieben wurde.

Mit Hilfe der Amtsführenden Präsidentin DP Elisabeth MEIXNER verbrachte eine Gruppe oststeirischer PädagogInnen einige spätsommerliche (Ferien)Tage in Zürich, um dort an verschiedenen Schulen „Dialogisches Lernen“ in der Praxis kennen zu lernen. Die ausgezeichneten Kontakte von Frau Pflichtschulinspektorin RR Juliane MÜLLER hatten ermöglicht, dass die Unterrichtsbesuche bei Regula RUF-BRÄKER (Grundschule Wetzikon) und Markus JETZER-CAVERSACCIO (Sekundarschule Schlieren) stattfinden konnten, obwohl die Schule im Kanton Zürich gerade erst begonnen hatte. Die Deutschstunden an der Grundschule und die Mathematikstunden an der Sekundarschule zeigten eindrucksvoll, welch lernmotivierende Kraft von einem wertschätzenden Unterricht ausgeht, der die Stärken und Vorkenntnisse der SchülerInnen berücksichtigt und darauf aufbauend neue Kompetenzen entwickelt. Die steirische Delegation übte anhand der SchülerInnentexte auch das Erstellen einer Autographensammlung, die dann zwei Tage später Grundlage und Ausgangspunkt des nächsten Lernschrittes der Kinder war. Am letzten Tag gab es noch Gelegenheit, Unterricht an der Hutten-Schule in Zürich zu beobachten, eine Schule, an der Dialogisches Lernen als Konzept von allen Lehrpersonen erfolgreich praktiziert wird. Auch der Delegationsbesuch der steirischen Schulaufsicht - inklusive Präsidentin - in Südtirol trägt dazu bei, das Handlungsspektrum zu erweitern, umso mehr, als bis Mai 2016 über 70 Lehrermobilitäten in Form von Job Shadowing in Südtirol und Siebenbürgen abgewickelt werden.

Das zentrale Thema dieses EU-Projekts ist die Leseerziehung. All diese Initiativen sind letztendlich gedacht als Teil einer Qualitätsoffensive, von deren Ergebnissen unsere Kinder profitieren sollen.

An den steirischen Schulen wird meist mit großem Engagement gearbeitet, was leider nicht immer in der öffentlichen Wahrnehmung gewürdigt wird. Vieles davon gelingt nur in einem engen Miteinander, in einer gelebten schulischen Partnerschaft, die von Vertrauen und Wertschätzung geprägt ist. Zu diesem Miteinander zum Wohle unserer Kinder möchte auch ich gern einladen.

Wolfgang Pojer, Landesschulinspektor für Volksschulen Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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