Mobbing im Klassenzimmer: Was Eltern tun können *
Quelle: https://www.minimed.at/medizinische-themen/gesundes-kind/mobbing-schule/
Was ist Mobbing?
Nicht immer läuft der Schulalltag ruhig und friedlich ab, manchmal kommt es zu Streit und Raufereien. Doch um wirklich von Mobbing reden zu können, müssen folgende 4 Punkte zutreffen:
Auch der Begriff Bullying wird oft verwendet – er bezieht sich vor allem auf Attacken, bei denen wiederkehrende körperliche Gewalt im Vordergrund steht.
Wie kann man als Außenstehender Mobbing erkennen?
Opfer von Mobbing erzählen aus Angst oft nicht gleich von ihren Problemen an der Schule und erfinden Ausreden, um die Täter zu decken.
Folgende Veränderungen bzw. Symptome bei Ihrem Kind deuten auf Mobbing hin:
Die Folgen von Mobbing sind für die betroffenen Kinder schwerwiegend. Ihr Selbstbewusstsein wird zerstört, Zwangs- und Angststörungen, Panikattacken, Depressionen und Selbstmordgedanken können sich ausbilden.
"Normaler" Konflikt oder Mobbing: Unterschiede
Um normale kindliche Konflikte von Mobbing unterscheiden zu können, sind folgende Kriterien hilfreich:
Normale Konflikte | Mobbing |
Die Machtverhältnisse zwischen den Kindern sind ausgeglichen | Ein Kind verfügt über mehr Macht, z.B. Stärke, Alter, Beliebtheit |
Der Konflikt ist ungeplant | Die stärkere Seite hat sich einen Plan zurechtgelegt, wie sie vorgehen will. |
Die Beteiligung am Konflikt erfolgt zufällig | Beteiligte Kinder werden gezielt vom Angreifer ausgewählt |
Konflikte entstehen nur unregelmäßig | Mobbing tritt wiederholt und regelmäßig auf |
Die Beteiligten zeigen bei Verletzungen emotionale Betroffenheit | Die Angreifer zeigen zumeist kein Bedauern bei Verletzungen |
Konflikte entstehen aufgrund von aktuellen Gefühlen | Mobbing entsteht, damit der Angreifer sich auf Kosten des Opfers aufwerten kann |
Wie Eltern und Lehrer den Kindern helfen können
Dass Eltern und Lehrer bei Mobbing-Fällen zusammenarbeiten, ist ausgesprochen wichtig. Das Mobbing-Opfer sollte nie das Gefühl haben, alleine dazustehen, vielmehr muss es die Erfahrung machen, dass Erwachsene ihm helfen und seine Probleme ernst genommen werden.
Ein Lösungsansatz für langanhaltende schulische Konflikte, bei dem das Lehrpersonal eine tragende Rolle spielt, ist der "No Blame Approach". Dabei geht es darum, nicht den oder die Täter an den Pranger zu stellen, sondern Täter, Opfer und die Personen aus der Klassengemeinschaft, die zusehen, wegsehen oder Mitläufer sind, in die Konfliktlösung einzubeziehen. Der Klassenlehrer organisiert dabei Gespräche und baut einen Kreis von Helfern um das gemobbte Kind auf, die mit Ideen und Handlungen das Kind wieder in die Klassengemeinschaft miteinbeziehen.
Mobbing vorbeugen
Als Eltern und Lehrer können Sie viel tun, um Mobbing vorzubeugen. Das beginnt schon bei der Erziehung:
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Ein Beitrag aus Österreichs größter Gesundheitsveranstaltungsreihe MINI MED.
Ab 2022 wird sie unter dem neuen Namen MeinMed stattfinden
und aus minimed.at wird MeinMed.at.
Autorin: Mag. Marie-Thérèse Fleischer, BSc
ERSTELLUNGS-/ÄNDERUNGSDATUM: 25.07.2017 / 14.10.2020
Gewalt unter österreichischen Schülerinnen und Schülern Ergebnisse der HBSC-Studie 2018
147 Rat auf Draht: Kostenloser, anonymer 24-Stunden-Notruf für Kinder, Jugendliche und deren Bezugspersonen unter der Telefonnummer 147 (ohne Vorwahl)
Informationen zu den Leistungen von "Rat auf Draht" -Stand April 2022 - PPP-Präsentation
siehe auch: Thema